Unsere Projekte
Die letzten sechs Wochen nach den Herbstferien sind wie im Fluge vergangen und wir sind bereits im Advent angekommen. Von diesen sechs Schulwochen möchten wir Ihnen im Folgenden berichten:
Schüler sind mit Spaten und Schubkarre unterwegs, sie schleppen große Pappen an, sind eifrig mit Fotografieren beschäftigt oder kommen von einem Ausflug zurück.
Ein bisschen aufgeregter und wusliger ging es schon zu in unserer Schule, als vom 14. bis zum 18. November 2022 die lange geplante Projektwoche stattfand. – Die erste nach der Corona-Zeit, in der so etwas nicht möglich war, weil Klassen nicht gemischt werden durften und jede Minute gebraucht wurde, um wenigstens den wichtigsten Lernstoff zu vermitteln. Jetzt aber konnte die etwas andere Schulwoche starten. Jede Klasse hatte sich ein anderes Thema vorgenommen.
Ganz märchenhaft ging es in der 5. Klasse zu. Ziel war es, das Märchen „Frau Holle“ zu proben, damit es beim Weihnachtssingen aufgeführt werden kann. Zum Einsatz kommen dabei alle möglichen Jongliergeräte – Tücher, Bälle, Ringe … Auch Kulissen wurden gebaut und bemalt sowie passende Lieder geübt.
Der Höhepunkt der Woche war am Freitag der Märchenabend. Bei selbstgebackenen Keksen lauschten die Schüler ganz gespannt der Märchenerzählerin Frau Richter, bevor es dann zu Familie Bauer in den Garten ging. Dort konnte die Woche mit Pizza und Knüppelkuchen am Lagerfeuer ausklingen.
Die 6. Klasse wagte sich daran, ein Kinderbuch als Theaterstück aufzuführen, aber kein deutsches Buch, sondern sogar ein englisches. „What the ladybird heard“ war der Titel und es ging dabei um einen kleinen Marienkäfer, der einen von zwei Gangstern geplanten Raubüberfall auf einem Bauern verhindern will. Die ganze Woche lang bauten die Schüler Kulissen, bastelten Kostüme, stellten eine passende Geräuschkulisse am Computer zusammen und übten natürlich den englischen Text und die einzelnen Szenen zu spielen. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen, als die Schüler ihr Theaterstück vor anderen Klassen aufführte!
„Zivilcourage“ lautete das Thema für die 7. Klasse. Als Ergebnis sollten Bildergeschichten entstehen. Ganz schön anspruchsvoll, alles selbst zu entwickeln von der ersten Idee bis zur fertigen Geschichte! Zuerst sammelten die Schüler in ihren Arbeitsgruppen Vorschläge: Welche Situationen können dargestellt werden und wie bekommt man diese am besten auf‘s Foto? Dann waren die Jugendlichen eifrig damit beschäftigt, ihre Ideen in die Tat umzusetzen, passende Fotos zu machen und Texte für die Sprechblasen zu entwerfen, und das alles am Computer zu bearbeiten. Präsentiert wurden zum Schluss interessante Geschichten, die immer auch gute Lösungen für konfliktreiche Situationen zeigten.
Ein weiterer Höhepunkt für die 7. Klasse war auch ein praktisch angelegter Kurs im Selbstschutz mit einem erfahrenen Trainer, der beispielsweise mit den Schülern übte, wie man sich bei einem Überfall verteidigen kann.
In der Klasse 8a drehte sich alles um das Thema „Gesunde Lebensweise“. Und dies wurde von allen möglichen Seiten beleuchtet und ausprobiert. Am Dienstag stand eine Exkursion auf den Biobauernhof Ender auf dem Plan, wo die Schüler bei der Apfelernte geholfen haben. Hier zeigte sich, wie engagiert viele Jugendliche mit anpacken können und für’s richtige Arbeiten motiviert sind. Auch in der Schulküche ging es ganz praktisch zu. Pizza ist nur ungesundes Fastfood? Nein, natürlich nicht! Mit frischen Zutaten und Gemüse belegt, kann auch eine Pizza einen Beitrag zur gesunden Ernährung sein. Selbstverteidigung, Mediation und die Auseinandersetzung mit Energy-Drinks waren weitere Aspekte der Themenwoche. Ihre Ergebnisse fassten die Schüler dann jeweils in einer am Computer erstellten Collage zusammen.
„Berufe und digitale Medien“ waren die beiden Hauptaspekte, mit denen sich die Klasse 8b auseinandersetzte. Auf Exkursion ging es zur Firma dwt-Zelte in Niesky, um dort die Abläufe und Berufe in einem ganz konkreten Betrieb zu erkunden. Immer drehte es dabei auch um die Frage: Kann ich mir später vorstellen, in dieser Richtung einen Beruf zu ergreifen?
Der Frage nach dem eigenen Traumberuf gingen die Schüler auf kreative Art und Weise nach: Sie gestalteten einen entsprechenden Schuhkarton mit Texten, Bildern und kleinen Gegenständen. Da aus der heutigen Berufswelt die verschiedensten digitalen Medien nicht mehr wegzudenken sind, waren auch diese Bestandteil der Projektwoche. Die Schüler gingen der Frage nach, welche Medien es überhaupt gibt und wie man diese sinnvoll für Recherchen einsetzt.
Ein bleibendes Ergebnis, an dem sich alle Schüler und Mitarbeiter der Schule jeden Tag erfreuen können, sind die neuen Bäume auf dem Schulhof, die die Klasse 8b mit Unterstützung der Firma Garten- und Landschaftsbau Bohr aus Särka gepflanzt hat und auch dabei einen guten Einblick in ein spannendes Berufsfeld bekam.
Für Klasse 9 wird es mit diesem Schuljahr schon etwas ernster, was die Berufsorientierung betrifft. Schließlich stehen bald die ersten Bewerbungen an. Um darauf gut vorbereitet zu sein, stellten die Schüler die entsprechenden Unterlagen zusammen, entwarfen Anschreiben und Lebenslauf sowie einen Bewerbungsflyer. Auch mit der Frage, ob es nach der 10. Klasse gleich in Richtung Berufsausbildung weitergehen soll oder lieber doch das Abitur angesteuert wird, setzten sich die Schüler auseinander. Praktisch wurde es dann beim Erste-Hilfe-Kurs, der ja eine Voraussetzung für die Fahrschule ist und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbständigkeit.
Unsere Großen aus der 10. Klasse werden in einem halben Jahr aus der Schule entlassen und müssen zunehmend Verantwortung übernehmen – für sich und für andere. So stand an einem Tag das Thema Selbstwertgefühl im Vordergrund, die Verantwortung für das eigene Leben.
Beim Besuch in einer Förderschule, einem integrativen Kindergarten und einer Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung erlebten die Schüler, wie Verantwortung für andere Menschen in der Gesellschaft aussehen kann. Interessante Einblicke in diese Thematik erhielten sie außerdem in einer Gesprächsrunde mit Menschen, die Verantwortung tragen, zum Beispiel als Chef eines Biobauernhofes, als Schulbegleiterin und als Schulleiter.
Ricarda Segger, Lehrerin Freie Schule Weißenberg