Auf Entdeckertour in der Alten Pfefferküchlerei

Am 6. Dezember 2018 machten sich die Schüler der 7. Klasse der Freien Mittelschule Weißenberg auf den Weg ins Rathaus.

Im Gepäck hatten sie die Arbeitsergebnisse ihrer Projektwoche, die sie jetzt dem Museum Alte Pfefferküchlerei übergeben wollten: selbst gebaute Textträger, auf denen die Informationen für die Besucher des Museum aufgebracht werden, und mehrere Spiele, mit deren Hilfe Kindergartenkinder und Grundschüler das Pfefferkuchenmuseum auf spannende Art und Weise entdecken können.

Im Ratssaal wurden die Schüler ganz offiziell vom Bürgermeister Herrn Arlt, vom Museumsleiter Herrn Walther und von Herrn Eßlinger empfangen. Dabei gab es auch noch einmal einen kurzen Rückblick auf die Anfänge der Zusammenarbeit zwischen Schule und Museum. Herr Bämsch, Mitglied im Schulträgerverein der Schule sowie im Förderverein des Museums, hatte im Sommer die Bewerbung für das Projekt „Pegasus – Schüler adoptieren Denkmale“ initiiert.

Als die Zusage kam, wählte die Schulleiterin Frau Ertel die 7. Klasse für diese Aufgabe aus. Dass schon im Dezember die Übergabe der Projektergebnisse stattfinden konnte, hatte im Sommer noch niemand erwartet. Eine Selbstverständlichkeit ist es auf keinen Fall, dass die Zusammenarbeit zwischen einer Schulklasse und einem Museum so gut gelingt. Das Geheimnis dieses Erfolges ist es vielleicht, dass die Schüler von Anfang an als Experten ihr Projekt mitentwickeln durften. Wer sonst weiß besser, welche Angebote Kindern in einem Museum gefallen? Und so erstellten die Schüler im September zwei Listen: Was macht einen Ausstellungsbesuch so richtig langweilig? Und womit lassen sich Kinder auf der anderen Seite für einen Ausflug ins Museum begeistern? Schnell stand fest, dass Spiele und eigene Aktivitäten das Interesse an historischen Gegenständen und Traditionen wecken können.

Als die Klasse dann gemeinsam das Museum besuchte, gab es auch keine klassische Führung, sondern die Jugendlichen durften sich selbst auf Entdeckertour begeben. Anschließend tauschten sie sich gemeinsam mit dem Museumsleiter Herrn Walther und mit ihrer Klassenlehrerin Frau Segger darüber aus, welche Ausstellungsstücke ihr Interesse besonders geweckt hatten und welche Fragen sich dazu ergeben. Der große Backofen, die Teigbreche, alte Fotos an den Wänden und die kleinen Gewürzdöschen, die der letzte Weißenberger Pfefferküchler hinterlassen hat, das waren die Objekte, die besonders zum genaueren Hinsehen einluden. Und schon wurden auch die ersten Ideen geäußert, wie man jüngeren Kindern Lust auf einen Museumsbesuch machen könnte.

Und diese Ideen setzten die Schüler der 7. Klasse dann in ihrer Projektwoche um. Gemeinsam mit Herrn Hofmann bauten sieben Schüler aus Holz die Textträger, es wurde gesägt, gebohrt und glatt geschliffen. Eine weitere Gruppe schrieb Museumstexte extra für Kinder und erarbeitete eine entsprechende Führung durch die Räume der Alten Pfefferküchlerei. Desweiteren entstanden eine Schatzsuche, eine Fotosafari sowie ein Gewürzpuzzle. Mit großem Eifer und Engagement waren alle Schüler bei der Sache. Schließlich sollten Ergebnisse entstehen, die wirklich einsatzbereit sind. Korrigiert und überarbeitet wurde deshalb so lange, bis jedes Detail stimmte.

Und auch nach der offiziellen Übergabe der Materialien ans Museum geht das Projekt weiter: Es gibt für den Februar schon erste Verabredungen mit der Grundschule. Dann werden die Schüler der 7. Klasse gemeinsam mit Schülern der Grundschule auf Entdeckertour im Museum gehen und ihnen zeigen, dass die Alte Pfefferküchlerei ein interessanter und spannender Ort ist.    

Ricarda Segger

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